Der Männerchor Stadtsänger Winterthur, hervorgegangen aus dem am 8. September 1827 gegründeten Sängerverein Winterthur, zählt zu den traditionsreichsten Männerchören der Schweiz. Bis vor kurzem haben die Stadtsänger neben alljährlichen öffentlichen Konzerten, unter Mitwirkung von namhaften Solisten und vielfach begleitet vom „Orchester Musikkollegium Winterthur“, seit jeher das herkömmliche Liedgut sowie gehobene Unterhaltungsmusik gepflegt. Nach einer Spaltung des Chors haben sich die Stadtsänger im Jahr 2011 erfolgreich neu aufgestellt und singen mit aktuell rund 20 Sängern zur eigenen Freude ein Repertoire zwischen klassischem Männerchor und genussvoller Unterhaltung.
Der Stadtsängerverein war einstmals so einflussreich, dass er das Musikkollegium Winterthur vor dem finanziellen Untergang retten konnte, indem er 1878 das Orchester zeitweilig übernahm und in der Folge mit dem Musikkollegium eine enge Beziehung pflegte. Die Zeichen der Neuzeit sind aber nicht spurlos vorübergegangen, und auch die langjährige, erfolgreiche Konzerttätigkeit, die seit den 1970er Jahren mit dem befreundeten Frauenchor „Konzertchor Winterthur“ erfolgte, hat die Überalterungstendenz nicht verhindern können. Ein Teil des Stadtsänger-Männerchors entschied sich 2010 zur Fusion zu einem neuen gemischten Chor. Dies führte zur Spaltung und hinterliess die verbleibenden Stadtsänger mit einem Rumpfbestand.
Die dem Männerchor und dem Namen „Stadtsänger“ treu gebliebenen Mitglieder haben es mit Patrick Hardmeyer als Präsidenten nach einer Denkpause geschafft, die traditionsreiche Fahne der Stadtsänger in die Zukunft weiterzutragen. Dank einem neuen Chorkonzept, das sich an abwechslungsreichen Themen-Blöcken und reinem a capella-Gesang orientierte, einem jungen Musiker als Dirigenten und engagierter Mitgliederwerbung konnte der Chor – stark verjüngt – ab 2012 bereits wieder kleine Konzerte geben.
In der Folgezeit gelang es unter dem Präsidium von Heiner Kunz und der Stabführung von Jonas Gassmann, nicht nur den Bestand auf knapp dreissig Sänger aufzubauen, sondern mit Begeisterung ein breites und abwechslungsreiches Repertoire an Liedern zu erarbeiten, die den Sängern selber Spass machen und zum selbstgewählten Credo des „Geniesser-Chors“ passen. Die Qualität war und ist den Stadtsängern ein grosses Anliegen, wobei uns die Grenzen bewusst sind und respektiert werden, auch bezüglich des zeitlichen Aufwandes. Jedes Jahr lädt der Chor mindestens einmal zum Lieder-Konzert für Angehörige und Bekannte ein und treten die Stadtsänger zweimal in der Marktgasse auf zum „Gassensingen“, womit speziell neue Sängerkollegen angeworben werden sollen.
Die Corona-Zeit war ab Anfang 2020 für viele Chöre eine heftige Zäsur und hat während mehr als zwei Jahren den Probenbetrieb praktisch zum Erliegen gebracht. Nur improvisierte Zusammentreffen in „Aussenklima“ waren zeitweise möglich. Beim Wieder-Anlaufen im Jahr 2022 mussten wir eine Reihe von Abgängen verzeichnen, und erst nach und nach ist das volle Selbstvertrauen zurückgekehrt, auch weil wir einzelne neue Sänger gewinnen konnten.
Anlässlich des 175-Jahr-Jubiläums der Stadtsänger im Jahr 2002 wurden die letzten 75 Jahre der Vereinsgeschichte aufgearbeitet und als Broschüre in einer limitierten Auflage herausgegeben. Diese Chronik schliesst nahtlos an das 1927 von James Schäppi verfasste Buch „Hundert Jahre Stadtsängerverein“ an und enthält neben viel Wissenswertem und Amüsantem über die Stadtsänger auch ein Verzeichnis aller in den letzten Jahren aufgeführten Konzerte.
Konzerte
2023:
Der Sound ist zurück, auch die Freude an neuen Stücken wie z. B. aus dem Mundart-Repertoire „Stets i Truure“. Schon fast wie früher … Und der Anlass im Club zur Geduld war ein Fest, wie immer.
2022:
Erstes Aperokonzert „nach Corona“ mit den über die Coronazeit unter Izabele Jankauskaite in immer neuen Anläufen geprobten neuen Stücken. War schön, wieder zusammen zu kommen und nach Apero und Konzert an langen Tischen zu tafeln.
2020 – 2021:
Totalausfall wegen Corona
2019:
Dieses Jahr haben wir sehnsuchtsvolle Lieder im Programm, vom Volkslied bis zum Konzertstück, mit Schwerpunkt aus der Schweiz. Mit klangschönen Werken aus der Ost- bis in die Westschweiz, von den Bergen und aus den Tälern, ohne Furcht vor Französisch oder Romanisch – sogar berndeutsch wird gesungen – spüren wir Stadtsänger augenzwinkernd sagenhaften Sehnsüchten nach. m zweiten Teil präsentieren wir die schönsten Lieder aus den letzten Jahren und beenden das Konzert mit unseren Lieblingsstücken.
Einladung Sagenhaftes Sehnsuchtsvolles
2018:
„Azzurro-Konzert“ in der bewährten Form im Club zur Geduld mit neuen Popsongs aus den 70ern und 80ern, darunter Those were the Days, Merci Chérie oder eben Azzurro, garniert mit unseren romantischen Lieblingen.
2017:
„Apéro-Konzert“ in der Eingangshalle des Clubs zur Geduld mit Liedern, die Spass beim Singen und Zuhören machen und die Halle erbeben lassen, darunter einige neue Züri-Lieder. Die Premiere des „Stadtsänger-Zäuerli“ war der totale Erfolg. Und anschliessend natürlich ein Dinner zusammen mit unseren Bekannten und Freunden.
2016:
„Zweierlei-Konzert“; Hauskonzert im Club zur Geduld Winterthur:
– Barock/Romantik und Züritütschi Lieder – ein musikalischer Spagat mit anschliessendem klassischem Club-Dinner.
2015:
„Campari Soda-Konzert“; Hauskonzert im Club zur Geduld Winterthur:
– Nicht nur als Apéro sondern als Konzertmotto soll uns der Campari Soda durch den Abend leiten. Mit melancholischen Evergreens, mitreissenden Popsongs und einem Männerchor-Ausklang zur Einstimmung auf das klassische Club-Dinner.
„Konzert“ Auftritt am Jahresschlussessen der Bauingenieure im Kongresshaus Liebestrasse:
– Querschnitt aus den Renaissance-Liebesliedern sowie dem Weinlieder- und Schlager-Repertoire
2014:
„Renaissance-Konzert“; Zweites Hauskonzert im Club zur Geduld Winterthur:
– Querschnitt aus unserem Renaissance-Liebeslieder-Repertoire. Musikalische Begleitung durch Matías Lanz (Cembalo) und Jonas Gassmann (Blockflöte)
„Rotary-Konzert“ Auftritt am Charity-Dinner des Rotary-Clubs Winterthur Kyburg am 8.3.2014 im Kongresshaus Liebestrasse:
– Querschnitt aus den neu aufgenommenen Renaissance-Liebesliedern sowie dem Weinlieder- und Schlager-Repertoire
2013:
„Apero-Konzert“ am 2.7.2013 in der Eingangshalle des Clubs zur Geduld:
– Schmissige Wein- und Trinklieder vom Ende des 19. Jahrhunderts
– tiefsinnige Stücken von Friedrich Silcher bis Hans Roelli
– Pop- und Schlager-Goodies aus dem „Nowhere Man“-Repertoire
2012:
„Nowhere Man“, das erste Hauskonzert nach dem Neustart am 6.11.12 für Freunde und Bekannte im Festsaal des Clubs zur Geduld:
– Showblock aus Popsongs und Schlagern wie Tränen lügen nicht, Barbar’Ann, Kriminaltango oder Nowhere Man
– Kleine Swing- und Jazz-Stücke
– Besinnliche Männerchorlieder mit dem Chorkantus „Vineta“ als Abschluss
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2010:
Letztes Gemischtchor-Konzert der „alten Stadtsänger“ mit dem „Konzertchor“ vor der Spaltung,
mit dem Orchester des Musikkollegiums und als Solisten:
Barbara Bähi Sopran, Sandra Nickl alt, Tamäs Henter Tenor,
Ulrich Amacher Tenor, Marcin Hutek Bariton und Thomas Moser Bariton:
– Die „Grosse Credomesse“ Missa in C KV 257 von Wolfgang Amadeus Mozart;
– Der „Psalm 147“ „An den Wassern …“ von Hermann Goetz;
– Der „Psalm 42“ „wie der Hirsch schreit“ von Felix Mendelssohn.
2009:
Männerchor mit dem Jazzband „Metronome Quintett“ im Konzertsaal der Zürcher Hochschule der Künste
ehe. Musikschule Winterthur mit
Richard Lipiec (Tenorsaxofon, Klarinette, Flöte), Ueli Staub (Vibrafon), Martin Hugelshofer (Piano),
Jimmy Wettach (Bass) und Rolf Bänninger (Schlagzeug).
2008:
– Voilà – Begeisternde französische Chormusik
– Messe solennelle en là honneur de Sainte-Cecile von Charles Gounod
– Cantique de Jean Racine (op. 11) von Gabriel Fauré
– Te Deumà von Georges Bizet
2006:
– Familie Mozart – Einfach genial. Frühlingskonzert.
– Litaniae Lauretanae B.M.V. und Veni Sancte Spiritus von Johann Georg Leopold Mozart
– Festchor zur Enthüllung des Mozartdenkmals in Salzburg op. 30 von Franz Xaver Wolfgang Mozart
– Thamos, König in Ägypten KV 345 von Wolfgang Amadeus Mozart
Chorkonzert mit dem Konzertchor, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und Solisten
2004:
– Die linden Lüfte sind erwacht. Frühlingskonzert anlässlich 25 Jahr Jubiläum des Konzertchores.
Frühling aus „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn,
Frühlingsglaube und Geheimnis von Alexander von Zemlinsky,
Frühlingsbotschaft, opus 35 von Niels Wilhelm Gade und Fynsk Foraar, opus 42 von Carl August Nielsen
Konzert mit dem Konzertchor, dem Orchester Musikkollegium Winterthur und Solisten
2002, 2004:
„Serata Italiana“. Heiteres Konzert mit beliebten bekannten und weniger bekannten
Chorwerken für Frauen-, Männer- und Gemischten Chor von Gioacchino Rossini, Giuseppe Verdi u.a.
Konzert mit dem Konzertchor, Pianistin und Solisten
2002:
Konzert „175 Jahre Stadtsänger“
„Jubel-Kantate“ op. 58 von Carl Maria von Weber
und „Der glorreiche Augenblick“ Kantate, op. 136 von Ludwig van Beethoven
Chorkonzert mit dem Konzertchor, dem Orchester Musikkollegium Winterthur und Solisten
2001:
Stadtsänger-Matinee. Barbershop Songs, Hits und Dixie-Evergreens,
zusammen mit der Dixieland-Jazzband „Down Town Stompers“
1999:
Messa di Gloria von Giacomo Puccini,
Chorkonzert mit dem Konzertchor, dem Orchester Musikkollegium Winterthur und Solisten
1998:
Melodien der Comedian Harmonists und andere Evergreens,
zusammen mit dem Männerchor Concordia Wil und der „Wild River Jazz Band“
1997:
Mendelssohn-Chorkonzert,
zusammen mit dem Konzertchor, dem Orchester Musikkollegium Winterthur und Solisten
1996:
Amerika-Konzert, u.a. mit einer Suite aus Gershwins Oper „Porgy and Bess“,
zusammen mit dem Konzertchor, dem Orchester Musikkollegium Winterthur und Solisten
1994:
Krönungsmesse in C-Dur von W. A. Mozart,
zusammen mit dem Konzertchor, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und Solisten